Brünette Frau mit Pagenkopf

Brünette Frau mit Pagenkopf

1931
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Anfang der Dreißigerjahre schwang im Ideal der neuen Frau die Freizügigkeit der Goldenen Zwanziger noch mit. Die knabenhaft schlanken Garçonnen in ihren allzu kurzen Röcken und dem typischen Bubikopf waren aber schon wieder aus den Modemagazinen verschwunden, nun inszenierte man eine zwar emanzipierte, dabei aber wieder weiblichere, klassisch-elegant gekleidete Frau. Sie sollte jetzt mehr damenhafte Eleganz verkörpern als burschikose Verruchtheit ausstrahlen.

Mit ihren dunklen Haaren, Lippen und Augenbrauen und dem blassen Teint der Haut scheint die 1931 für „Die Mode im August“ fotografierte „Brünette Frau mit Pagenkopf“ auf den ersten Blick eine frühe Vertreterin des modernen Vamps zu sein − eine Frau mit dämonischen Eigenschaften, deren Attraktivität und Verführungskünste oft mit einer besonders ambivalenten Erotik assoziiert werden. In ihrer geblümten Bluse und durch den gesenkten Kopf, der sich mit einem warmen Augenaufschlag dem Betrachter zuwendet, strahlt sie jedoch auf den zweiten Blick gleichzeitig einen fast kindlichen Charme aus. 

Yva – Else Ernestine Neuländer-Simon (1900–1942)

Zeitgenossen nahmen die Arbeiten der Berliner Fotografin Yva als denen eines Man Ray oder László Moholy-Nagy ebenbürtig wahr. Yva selbst, mit bürgerlichem Namen Else Neuländer, sah sich in erster Linie als Gebrauchsfotografin. Neben Aufträgen von illustrierten Magazinen und Modezeitschriften fertigte Yva Porträts von Künstlern, Tänzerinnen und Schauspielern, aber auch Tierporträts und Werbeaufnahmen. Die spätere Lehrmeisterin von Herbert Newton gründete schon mit 25 Jahren ihr eigenes Atelier und wurde insbesondere mit ihren Modeaufnahmen schnell bekannt. Mit seiner hoch professionalisierten, nachfrageorientierten Arbeitsweise hatte sich Yvas Atelier mit seinen bis zu 10 Mitarbeitern 1934 endgültig als eines der gefragtesten auf dem Gebiet der Modefotografie in Berlin durchgesetzt. Als die Nationalsozialisten 1938 ein Arbeitsverbot für jüdische Bürger verhängten, dem Yva aufgrund ihrer Herkunft unterlag, endete diese Erfolgsgeschichte jedoch wenige Jahre später. Erst Mitte der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts wurde das zwischen 1925 und 1938 entstandene Werk dieser Grande Dame der Modefotografie wiederentdeckt und in seiner Bedeutung für die Entwicklung sowohl der Kunst- als auch der Gebrauchsfotografie der Moderne gewürdigt.

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